Wie sieht eigentlich die Arbeit in einem Parlament aus? Diese Frage habe ich mir in den letzten Jahren immer wieder gestellt: Beim Vorbeiradeln am Maximilianeum oder beim Nachrichtenschauen vor dem Fernseher oder Handy. Und da ich nach der Schule kein klassisches „gap year“ als Au-Pair, in einem FSJ oder nur beim Work & Travel verbringen wollte, entschloss ich mich neben anderen Projekten, mich für ein sechswöchiges Praktikum in Florians Büro zu bewerben. In diesen sechs Wochen durfte ich viele Eindrücke sammeln, neue Personen und Denkweisen kennenlernen und an einigen politischen Veranstaltungen teilnehmen.
Es war allein schon ein beeindruckendes Erlebnis durch das altehrwürdige Landtagsgebäude mit Plenum, Steinernem Saal, den Fraktionsfluren und Ausschuss-Sälen zu laufen und dabei als Besucher im Plenum und in den Ausschüssen die Nähe zu den wichtigen Entscheidungen, die in diesem Parlament getroffen werden, zu spüren.
Besonders spannend aber war für mich die politische Arbeit und Meinungsbildung hinter den Kulissen, in den Arbeitskreisen, Fraktionssitzungen und Team-Besprechungen miterleben zu können. Dort wurde mir bewusst, wie viele Details es bei politischen Vorhaben manchmal zu berücksichtigen gilt, aber auch, wie schwierig es sein kann, zwischen verschiedenen Vorgehensweisen abzuwägen und aus vielen kontroversen Meinungen zu einem Kompromiss zu gelangen.
Inhaltlich durfte ich über verschiedene Recherchearbeiten, besonders im innen- und sicherheitspolitischen Bereich, selbständig tiefer in einige Themen einsteigen und konnte dabei u.a. Entwürfe für einige schriftliche Anfragen im Landtag schreiben – z.B. zu Sabotageakten in Bayern.
In Florians Aufgabenbereich Queerpolitik stand mit dem Regenbogenempfang während meiner Praktikumszeit ein besonderes Highlight und bayernweites Alleinstellungsmerkmal der Landtagsgrünen an. Es war ein spannender Abend, an dem aus ganz Bayern und Deutschland Vertreter*innen aus Vereinen, Verbänden und Unternehmen in den Steinernen Saal strömten und diesen mit buntem Leben, einer Atmosphäre voller positiver Energie und einem bereichernden Austausch füllten.
Neben der inhaltlich parlamentarischen Arbeit standen auch zwei Besuchsgruppen und einige Auswärtstermine während meiner Praktikumszeit im Kalender: Florian hat mich damit beeindruckt, wie er es trotz eines stressigen Tags geschafft hat, mit viel Ruhe auf die Bürger*innen zuzugehen und seine politischen Ziele und Arbeitsweisen in verständlichen Worten zu vermitteln, aber gleichzeitig offen für die Anliegen der Bürger*innen und Organisationen war.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich in den sechs Wochen in großer Dichte so viele verschiedene Eindrücke sammeln konnte, wie ich es nicht erwartet habe und wie man es selten erlebt. Das war aber nur möglich durch Florian und sein Team, die mich vom ersten Tag des Praktikums rundum unterstützt haben und in alle Abläufe eingebunden haben, sodass ich die Möglichkeit hatte, aktiv mitzuarbeiten. Daniel, Kathi, Karolina und Florian haben mich besonders mit ihrer Mischung aus fachlicher Expertise und Energie für die Arbeit, die man förmlich greifen konnte, überrascht und so sehr begeistert, dass meine Lust, politisch aktiver zu werden noch größer geworden ist. Einen großen Dank besonders an euch vier, aber auch an alle anderen, die mich in der Fraktion so offen aufgenommen haben!
Praktikumsbericht von Leo, Mai/Juni 2025