Die Zahl der HIV-Diagnosen in Bayern ist auf einem Höchststand. Allerdings schauen Experten zur Einschätzung der Lage lieber auf die Neu-Infektionen:
»HIV sei kein reines „Schwulenproblem“, unterstrich der Grünen-Abgeordnete Florian Siekmann. „Das Wissen über die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich zu schützen, und über die steigenden Zahlen ist gerade in der heterosexuellen Welt noch nicht wirklich angekommen.“
Die Staatsregierung müsse dem verbreiteten Un- und Nichtwissen entschieden entgegentreten und zusammen mit den Aidshilfen und HIV-Initiativen in Bayern wahrnehmbare Kampagnen und Informationen aufzulegen, die eine breite Gesellschaft erreichten. „Die bestehenden Angebote sind dabei eindeutig zu wenig“, sagte Siekmann. Etwa ist die HIV-Präexpositionsprophylaxe PrEP, die unter Männern, die Sex mit Männern haben, wahrscheinlich inzwischen viele Neuinfektionen verhindert, bei Heterosexuellen weitgehend unbekannt.
Nach Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns KVB wurden 2023 in Bayern 6.127 Personen mit einer PrEP versorgt - dreimal so viele wie 2019, als die PrEP-Vereinbarung in Kraft trat, wie aus der Antwort des Ministeriums hervorgeht. Derzeit gebe es 45 sogenannte PrEP-Praxen.
Die Grünen kritisierten, der Schutz vor einer HIV-Übertragung durch PreP stehe nicht überall zur Verfügung - denn nur neun von 45 Praxen seien nicht in Großstädten. Oberfranken habe nach wie vor gar keine Praxis.«
Den ausführlichen Artikel der Süddeutschen Zeitung können Sie hier nachlesen.