Im Schnitt fünf Suizide pro Jahr gab es seit 2015 bei der bayerischen Polizei. Das hat eine Abfrage des Innenministeriums unter den Polizeiverbänden ergeben. 30 Polizisten töteten sich demnach mit der eigenen Dienstwaffe:
»2017 wurde dann auf Initiative der bayerischen Polizei eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Suizidprävention in der Polizei“ gegründet, deren Ziel es ist, die Zahl der Suizide unter Polizeibeschäftigten dauerhaft zu senken. Das Ministerium verweist allerdings auch darauf, dass die wirklichen Gründe für einen Suizid nur schwer zu erforschen seien. Suizidalität sei ein multifaktorielles und komplexes Geschehen.
Trotzdem: Nach sieben Jahren gibt es nun einen Konzeptentwurf, der auch Vorschläge zur künftigen Datenerfassung und Datenauswertung von Suiziden in der Polizei macht. Die Innenminister der Länder sollten hierzu „in einer der nächsten Sitzungen“ beraten, heißt es aus dem Innenministerium. Dem Grünen-Abgeordneten Florian Siekmann geht dies indes nicht schnell genug. Die Zeit der Arbeitsgruppen müsse jetzt mal abgeschlossen sein, sagt er: „Jetzt ist Zeit für Handeln und Ergebnisse.“
„Jeder Suizid ist einer zu viel“, sagt Siekmann, der stellvertretender Vorsitzender des Innenausschusses ist. Aus Fürsorge für die Polizisten und deren Familien müsse die Unterstützung in belastenden Situationen ausgebaut werden, forderte er. Auch gelte es die Daten zu Suiziden in der Polizei regelmäßig zu erfassen. „Erst durch die Anfrage gibt es jetzt wieder einen systematischen Überblick über die Fälle“, kritisierte Siekmann. An den neuen Zahlen falle ihm der häufige Griff zur Dienstwaffe auf. Das deute darauf hin, dass die Polizisten allein durch den Besitz der Waffe besonders gefährdet seien.«
Den ausführlichen Artikel können Sie hier nachlesen