Nach einer Warnung durch die Polizei wird die CSD-Parade in Regensburg in diesem Jahr nicht mehr durch die Altstadt ziehen – zum Schutz der Teilnehmenden:
»Er sei "erschüttert", sagt Florian Siekmann der AZ über die Vorgänge in der Domstadt. "CSDs stehen für alles, was Rechtsextremisten und Islamisten hassen: freie Entfaltung der Persönlichkeit, Menschenwürde und Vielfalt."
Die Pride-Paraden seien Lebensfreude pur und stünden für unsere freie Gesellschaft. "Wir dürfen nicht zulassen, dass eine unheilige Allianz aus Rechtsextremisten und Islamisten diese Lebensfreude bedroht und einschränkt", so der Münchner.
Grundsätzlich wolle man sich von der Hetze gegen queere Menschen nicht einschüchtern lassen, die besonders in den Sozialen Medien zuletzt deutlich zugenommen habe, sagt der Regensburger CSD-Organisator. Doch auch Alexander Irmisch, der sich zudem auf Landes- und Bundesebene für queere Themen einsetzt, hat mitbekommen, dass Regenbogen-Paraden zuletzt immer stärker in den Fokus rechtsextremer Kreise geraten sind.
Siekmann bestätigt: "Leider ist es in den letzten Jahren immer wieder zu rechtsextremistischen Drohungen gegen CSDs und Übergriffe auf einzelne Teilnehmende bekommen.“ So reisten im Sommer 2024 Hunderte Rechtsextreme ins ostsächsische Bautzen, um eine solche Veranstaltung aktiv zu stören. Ein Großaufgebot der Polizei war im Einsatz, um den Umzug der LGBTQ-Gemeinde zu schützen. Trotzdem brannten mehrere Regenbogenfahnen.
Mit der Online-Kampagne "Stolz-Monat" wird von rechter Seite seit einiger Zeit aktiv gegen den Juni als "Pride-Month" der queeren Community Stimmung gemacht.
Es sei Aufgabe des Staates, CSDs so gut wie möglich abzusichern, sagt Siekmann – und er appelliert zugleich an die Regenbogen-Gemeinschaft sowie deren Unterstützer: "Besucht gerade in diesem Jahr CSDs. Rechtsextremisten und Islamisten wollen uns unsere Sichtbarkeit nehmen. Sicherheit wird es auf Dauer aber nur mit viel Sichtbarkeit geben. Wir dürfen uns nie wieder unsichtbar machen lassen."»
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