Auf die Frage, ob die CSU am CSD in München mitlaufen dürfen sollte, habe ich eine klage Antwort: Nein.
»Der CSD ist eine politische Parade für die Akzeptanz von Vielfalt. Er ist entstanden als Antwort auf Diskriminierung und Verfolgung von queeren Menschen, nur weil sie das gleiche Geschlecht geliebt haben oder sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren konnten. Beim CSD mitzulaufen, bedeutet Vielfalt nicht nur zu respektieren, sondern aktiv für deren Akzeptanz einzutreten. Beim CSD mitzulaufen, heißt Vielfalt zu leben und politisch auch so zu handeln.
Die CSU hat sich viele Jahre selbst stark an der Ausgrenzung von homosexuellen und trans* Menschen beteiligt. Den traurigen Höhepunkt bildet sicher der an Verfolgung grenzende Umgang mit Homosexuellen während der Aids-Krise. Bis heute ist die CSU jede Entschuldigung für das entmenschlichende Verhalten schuldig geblieben, sowohl von damals Verantwortlichen wie von heute Regierenden.
Gerade bemüht die CSU gerne die Liberalitas Bavariae, das Motto Leben und Leben lassen. Damit ist es aber vor allem in Wahlkampfzeiten schnell vorbei, wenn die Akzeptanz billigem Applaus im Bierzelt geopfert wird. Das jüngste Genderverbot ist nur die Spitze des Eisbergs Für alle rund eine Million Menschen in Bayern, die sich der LGBTIQ* Community zurechnen, ist es ein herber Schlag ins Gesicht. Bestärkt es doch vor allem die, die bisher schon Abneigung und Hass gegen queere Menschen gehegt haben.
Angesichts der jüngsten Verdopplung der registrierten Hassstraftaten gegen LSBTIQ* im Freistaat bräuchte es endlich entschiedene Antworten der Regierung. Einen queeren Aktionsplan hat aber Bayern als einziges Bundesland noch immer nicht. Und auch beim gerade laufenden Prozess sind innerhalb der Staatsregierung wichtige Ministerien wie Innen oder Kultus nicht an Bord. Wie so mehr Aufklärung in Schulen stattfinden soll und Opfer von queerfeindlichen Straftaten besser unterstützt werden können, bleibt ein Rätsel.«
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